Rundturm St. Gallen

Konservierung Wehrturm (1515) im Klosterbezirk, St.Gallen

 

Bestand  – Mauerwerk

Es handelt sich um ein Schalmauerwerk mit einer inneren und äusseren Mauerschale, dazwischen die locker zugeschüttete Kernfüllung mit dem Gemisch aus Mörtel und Steinbrocken. Die Schale besteht aus polygonalen und monolithischen Bruchsteinen, die zu lagerhaften Schichten vermauert sind. Für die einzelnen Lager wurden gleich hohe Steinblöcke zusammengestellt. War dies partiell nicht möglich, bilden kleinere Blöcke Ausgleichsschichten. Stark polygonale Blöcke ergaben im Bereich der Stoss- und Lagerfugen grosse Löcher, die mit kleineren Steinbrocken und Mörtel pietra rasa- artig geschlossen wurden. Für kleinere Lücken verwendete man Mörtel und Kieselsteine, die auch grosse Schwundrisse im Mörtel verhinderten.

Für die Ergänzung der Fensterausbrüche von 1810 wurden die Gewände mit rechteckigen, wesentlich kleineren Steinquadern als 1515 aufgemauert. Die schwach gerundeten Sturzbögen sind über einem Leer mit schmalen, hochkant gestellten rechteckigen Steinplatten errichtet. Die Bänke der Fenster bestehen aus dünnen Steinplatten, teils aus Ziegelabdeckungen. Sie liegen auf einer Untermauerung aus mehreren dünnen Sandsteinplatten und Ziegelsteinen. Die oft sehr breiten Fugen der Sturzbögen sind teils nur mit Mörtel aus feinem Zuschlagstoff geschlossen.

Konservierungkonzept

Aus denkmalpflegerischen Überlegungen ergab sich folgendes  Konservierungskonzept:

  • Eine zurückhaltende Konservierung der Fassade mit einer andauernden, dokumentierten Pflege.
  • Es soll möglichst viel Substanz erhalten bleiben.
  • Ästhetisch soll der Turm mit seiner Patina möglichst erhalten bleiben. Aufgrund der unterschiedlichen Bewitterung der Fassade und Fenster sind die nötigen Massnahmen von Fall zu Fall individuell.

Bauherr: Kanton St. Gallen, BD / HBA, Bauderpartement, Hochbauamt St. Gallen

Objektart: Denkmalpflege

Gebäudevolumen: Bestehend

Verfahren: Direktauftrag

Bauzeit: 2008