Ersatzbau Stütlihus, Grabs
Architektonisches Konzept und Nutzung – von Haerle Hubacher
Der Erweiterungsbau wird so an die Bestandsbauten angefügt, dass die Stütliterrasse weiterhin als primäre Adresse und Ort der Begegnung den Zugang vom Dorf her gewährleistet. Der rückwärtige Zwischenraum wird als Hof ausgebildet, über den der Neubauteil sekundär erschlossen werden kann. Ein seitlich angeordneter kleiner Platz schafft die Möglichkeit einer Vorfahrt, sowie die räumliche Anbindung an das zukünftige Wohnquartier im Westen; der Bereich um den Neubau herum wird zu einem Garten gestaltet, welcher das Freiraumangebot ergänzt.
Im Inneren werden Alt und Neu so zusammengefügt, dass in allen Geschossen ein übersichtliches, zusammenhängendes Raumgefüge entsteht. Dieses wird im Erdgeschoss wie eine Dorfstrasse behandelt, an der alle allgemeinen Nutzungen liegen. Als Abschluss dieses öffentlichen Raumes liegt die vielfältig nutzbare Tages- und Nachtstruktur, die das heutige bestehende Pflegeangebot erweitert und bereichert.
Die zwei Pflegegeschosse sind räumlich als grosse Wohnung konzipiert. Die Erschliessungs- und Aufenthaltszone im Gelenk zwischen den zwei Gebäuden ermöglicht über beidseitige Ausblicke eine gute Orientierung und führt die, den Alt- und Neubau übergreifenden Pflegestationen zusammen.
Die Zimmer sind so gruppiert, dass gut möblierbare Nischen entstehen, so wie dies auch im Altbau zu finden ist. Diese Aussichtspunkte tragen dazu bei, sich im komplexen Gebäude gut orientieren zu können; zudem kann über die Blickbeziehungen das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein unterstützt werden.
Im obersten Geschoss finden sich Appartements, welche über das Treppenhaus separat zugänglich sind und ein betreutes Wohnen ermöglichen. Die Appartements sind so geplant, dass ein Umbau zu Pflegezimmer mit wenigen Eingriffen möglich ist.
Im Untergeschoss befinden sich Technik- und Lagerräume, der obligatorische Pflege-Schutzraum, Garderoben und die mit Tageslicht belichteten Fitnessräume.
Materialität und Hautechnik
Das äussere Erscheinungsbild des neuen Hauses wird durch grosszügige Fenster und eine fein gegliederte Holzfassade geprägt. Im Inneren wird auf natürliche Materialien Wert gelegt, sowie auf eine helle und grosszügige Atmosphäre der Räume. Eine kontrollierte Lüftung sorgt für ein angenehmes Raumklima, der Neubau kann an das bereits bestehende Fernwärmesystem angeschlossen werden. Dank dem sehr kompakten Baukörper und einer hochgedämmten Gebäudehülle darf mit einem geringen Energieverbrauch des Neubauteiles gerechnet werden. Mit dem Gebäude wird der Minergie-P-ECO-Standard erfüllt. Das Regenwasser auf dem Dach wird in Tanks im Erdreich für die Bewässerung der Umgebung.
Architektur: Haerle Hubacher Architekten, Zürich
Bauleitung + Baumanagement: Berger & Partner AG, Buchs
Bauherr: Pol. Gemeinde Grabs
Objektart: Altersheim
Gebäudevolumen: 12’965 m3
Bauzeit: Mai 2017 – August 2019
Foto: Sepp Köppel, Gams